Bài Bài Le!

Fast genau 12 Jahre nach dem letzten längeren Goodbye (2011), verreise ich erneut für ein Weilchen auf die andere Seite der Welt.

Diesmal verschlägt’s mich für 3 Monate nach Taiwan, in der Absicht, mir dort Chinesisch beibringen zu lassen. Zu diesem Zweck habe ich einen 10-wöchigen Intensiv-Chinesisch Kurs an der LTL Taipei Schule gebucht und werde während dieser Zeit bei einer Gastfamilie wohnen (Motto: Chinesisch 24/7)

Auf diesem Kanal plane ich in mehr oder weniger regelmässigen Abständen Updates zu meinem Fortschritt zu publizieren; garniert mit Fotos und Erlebnissen aus Taipei/Taiwan.

Das Ziel (目标)

Warum das Ganze? Just for fun! Sprachen haben mich schon immer interessiert, und ich wollte schon immer eine nicht-europäische/asiatische Sprache lernen. Ich habe zwar null Verwendung für Chinesisch in meinem Leben, aber die Herausforderung, eine tonale Sprache mitsamt einer logographischen Schrift zu erlernen, ist einfach zu verlockend, um sie nicht anzunehmen. Ich bin super gespannt, ob das geht, ob ich das kann, und wie weit ich in knapp 3 Monaten als blutiger Anfänger komme. Und vielleicht ergibt sich ja später irgend einmal eine Möglichkeit das Gelernte anzuwenden.

Wenn ich es schaffe, ein Sprachniveau B1 (untere Mittelstufe) gemäss CEFR zu erreichen, dann wäre das sehr cool. Wenn ich im Mai so frei von der Leber weg Chinesisch plappern kann wie John Cena, dann bin ich 很高兴 (hěn gāoxìng = super happy). Oder alternativ definiert: Wenn ich im Sommer gleich gut Chinesisch wie Französisch kann, dann bin ich auch zufrieden!

Die Schreiberei von Hand lasse ich übrigens weg, das ist zu kompliziert und hat eine schlechte Aufwand/Ertrags-Prognose für eine so kurze Zeitspanne. Schreiben mit Hilfe eines Computers ist immer möglich, so lange ich weiss, wie man die Wörter ausspricht, resp. wie die entsprechenden Zeichen aussehen.

Ungeachtet des gesetzten Ziels habe ich keinerlei Absicht, am Ende irgend eine Prüfung abzulegen oder ein Zertifikat mit nach Hause zu bringen. Ich werde also schlussendlich rein subjektiv beurteilen, wie nahe ich meinem Ziel gekommen bin.

Der PHLS Code

Den Stand der Dinge werde ich mittels eines (komplett selbsterfundenen) PLHS Codes dokumentieren. Dieser setzt sich aus subjektiv erfassten Werten für Sprechen (P), Lesen (L), Hörverständnis (H) und Schreiben (S) zusammen. Um meinen Fortschritt zu dokumentieren, werde ich in regelmässigen Abständen einen neuen PHLS-Wert erfassen.

Den PLHS-Wert für die angestrebte B1 Stufe ohne Schreibkompetenz definiere ich hiermit total willkürlich als 10:10:10:1.

Zur Zeit (3. Februar, vor der Abreise) schätze ich meinen PLHS-Wert auf 0:2:1:0. In Worten: Sprechen: 0 (Nada), Lesen: 2 (Bizzeli), Hörverständnis: 1 (Desolat), Schreiben: 0 (Oi wey).

Stand am 3.2.2023

Mal sehen, ob 10 Wochen/300h ausreichen, um eine PLHS-Differenz von 10:8:9:1 zu überbrücken…

Die Chinesisch-Kompetenz wird übrigens offiziell mit sog. HSK-Stufen definiert und geprüft. Der HSK Massstab wurde just im letzten Jahr fundamental revidiert. Gemäss der neuen HSK 3.0 Spezifikation entspricht mein angestrebtes B1 Level in etwa HSK 3-4, was ungefähr der Beherrschung von 2500-3000 Wörtern entspricht.

Moll, moll. Aber was hat das alles mit 886 zu tun?

Nix! Aber ich habe mich immerhin schon soweit mit Chinesisch auseinander gesetzt, dass ich über chinesischen Nummern-Slang gestolpert bin. Und dort steht 886 für bā bā liù (Acht-Acht-Sechs), was schnell ausgesprochen wie „Baibai le“ klingt, was wiederum soviel heisst wie „Bye bye then!“.

Hmm, was wohl „我先下了“ gefolgt von „886“ heisst?